Unsere Schülerinnen Hannah Hepp und Lene Spahn (beide 6b) haben bei der Schülerakademie am Raiffeisen-Wettbewerb “ Echt digital“ teilgenommen und würden sich sehr freuen, wenn Sie für ihren Beitrag abstimmen. In ihrem Stop-Motion-Film geht es um eine Familie, die viel zu digital lebt. Aber sehen Sie selbst, hier ist der Link zum Videobeitrag.
Autor: Julius Mayer
Auf den Spuren eines Holocaust-Überlebenden
Haben Sie schon mal einen Film gezeichnet? Wahrscheinlich nicht. Für entsprechendes Erstaunen und große Neugier sorgte denn auch unser Gast Esther Glück. Die Künstlerin war zur Vorstellung des von ihr gezeichneten Films „Fatherlandscape“ eigens von Dachau ans FLG nach Gemünden gekommen.
Die Geschichte ihres Films beginnt in Litauen. Im Mittelpunkt steht der Holocaust-Überlebende Abba Naor. Aus seiner Sicht erlebt der Zuschauer ihn zunächst als Jugendlichen und taucht dabei ein in das Leben der jüdischen Familie in Kaunas (Litauen). Düstere Episoden folgen: Der Einfall der Nazis, die Ghettoisierung der Juden und die Ermordung von Abba Naors großem Bruder. Die Mutter und sein kleiner Bruder werden letztlich nach Auschwitz deportiert. Abba Naor selbst kommt ins Konzentrationslager Kaufering, wo er 1945 befreit wird.
Um dem Weg Abba Naors besser folgen zu können, haben die Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse eine Landkarte und Beobachtungsbögen zu Händen.
Esther Glück möchte mit ihrer Kunst andere Zugänge zur Geschichte ermöglichen – emotional, bildreich, intensiv, berühren. Und es scheint, sie hat Erfolg, denn dem Film folgt ein lebhafter Austausch zwischen ihr und dem jungen Publikum. Dabei geht es um die aufwendige künstlerische Gestaltung, v.a. aber auch um das Schicksal Abba Naors.
Text: Jürgen Endres
Wenn dein Großvater versucht hat, Hitler zu töten
„Ich weiß nicht, wann ich das erste Mal von meinem Großvater erfuhr. In dieser Hinsicht unterscheide ich mich wahrscheinlich nicht von den meisten Kindern, deren nahe Angehörige im Zweiten Weltkrieg ums Leben kamen. Darüber, dass unser Großvater versucht hat, Hitler zu töten und nach diesem Versuch selbst umgebracht wurde, wurden meine Geschwister und ich so früh und selbstverständlich aufgeklärt wie über andere Inhalte, die man mit dem Begriff „Aufklärung“ verbindet.“
Unser Klub Rassismus ablehnender Schülerinnen und Schüler (KRASS) begrüßte Sophie von Bechtolsheim am FLG. Sie las vor den Schülerinnen und Schüler der 11. und 12. Klassen aus ihrem Buch „Stauffenberg – Mein Großvater war kein Attentäter“. Der 20. Juli 1944, der Tag an dem ihr Großvater Claus Schenk Graf von Stauffenberg, das Attentat auf Hitler ausgeübt hatte, sollte auch ihr Leben von Kindesbeinen an beeinflussen.
Was macht es mit einem jungen Mädchen, wenn ihm das Konterfei des eigenen Opas aus dem Geschichtsbuch der Schule entgegenblickt? Wenn sich der „Enkelin von Stauffenberg“ auf einer Gedenkveranstaltung alle Blicke zuwenden und der Bundeskanzler persönlich ihr die Hand schüttelt? Sophie von Bechtolsheim berichtet einfühlsam, wie sie sich der besonderen Rolle ihrer Familie immer bewusster wird, als Teenager beginnt, Bücher über die Zeit des Nationalsozialismus zu verschlingen und sich später sogar für das Studium der Geschichte entscheidet. In ihrem lesenswerten Buch bilanziert sie, dass es ihrem Großvater nicht gerecht würde, sein ganzes Leben auf das Attentat vom 20. Juli 1944 zu reduzieren.
Sophie von Bechtolsheim gewährt in „Stauffenberg – Mein Großvater war kein Attentäter“ nicht nur tiefe Einblicke in ihre Familie. Sie ermutigt uns gewissermaßen auch, uns mit unserer Familiengeschichte auseinanderzusetzen. Und sie kommt letztlich zu wichtigen Fragen, die auch wir uns bei alledem stellen sollten: „Würden wir merken (…), wenn wir heutzutage mit vielen, zu vielen Leuten, (…) einem Zeitgeist anhingen, der sich als schädlich und gefährlich erweisen würde? Würden wir die Gefahren wittern, die womöglich für andere Menschen entstünden? Würde ich es bemerken und würde ich es mir eingestehen? Vor allem wenn ich mit meiner Einschätzung ziemlich einsam dastünde? Was würde ich tun? Hätte ich überhaupt den Mut, etwas zu tun?“
Text: Jürgen Endres
Wanderausstellung zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus
Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe hat das FLG im März die Wanderausstellung „Was konnten sie tun? Widerstand gegen den Nationalsozialismus 1939-1945“ organisiert. Der Zeitraum war auch in Anlehnung an die jährlich stattfindenden „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ gewählt.
Die Ausstellung zeigte, wie vielfältig die Formen des Widerstands damals waren. Lehrkräfte hatten die Möglichkeit, für sich und ihre Klasse eine Führung – angeleitet von Schülerinnen und Schülern unserer KRASS-Gruppe – zu buchen.
Dabei wurden z.B. folgende Fragen beleuchtet: Was geschah am 1.9.1939? Wer war Georg Elser? Wo verübte Claus Schenk Graf von Stauffenberg das Attentat auf Hitler? Und wer waren seine Helfer?
Bei der Führung gab es zahlreiche Informationen zu geschichtlich bedeutsamen Ereignissen, Orten, Personen und Personengruppen zu erfahren – so etwa auch zu Hans und Sophie Scholl und weiteren Mitgliedern der Widerstandsgruppe „Die Weißen Rose“. Eröffnet worden war die Ausstellung von MdB Bernd Rützel. Auch Sophie von Bechtolsheim folgte der Eröffnung. Ihrem Großvater ist in der Ausstellung eine eigene Tafel gewidmet.
Text & Foto: Jürgen Endres
„Werte machen Schule“: Lars Nonnenmacher ist FLG-Wertebotschafter
Lars Nonnenmacher, Neuntklässler am FLG, hat gemeinsam mit 24 anderen Schülerinnen und Schülern aus Unterfranken erfolgreich seine Ausbildung als Wertebotschafter absolviert. Die Initiative „Werte machen Schule“ des Kultusministeriums soll die Wertebildung von Jugendlichen stärken.
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