KRASS stiftet Beton-Rucksack für Mahnmal in Gemünden

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Am 8. Mai 2019 wurde in Gemünden ein neuer Ort des Gedenkes eingeweiht: Gepäckstücke aus Beton erinnern am Standort der ehemaligen Synagoge an das Schicksal jüdischer Mitbürger, die in den 1940er Jahren deportiert und ermordet wurden. Darunter befindet sich auch ein Kinderrucksack, den der Gemündener Künstler Paul Bode im Auftrag unseres Klubs Rassismus ablehnender Schülerschaft (KRASS) fertigte. Mit ihm wollen unsere Schülerinnen und Schüler vor allem an das Schicksal des kleinen Gemündeners Nathan Weinberg erinnern, der noch keine 6 Jahre alt war, als er 1941 mit seiner Mutter nach Minsk deportiert und dort ermordet wurde. Ein Bild von ihm ziert auch die neue Stele, die neben den Gepäckstücken aufgestellt wurde. Musikalisch umrahmt wurde die Verantaltung von Schülerinnen und Schüler des FLG unter Leitung von Michael Albert.

Kartons voller Liebe für Kinder in Syrien

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Auch in diesem Schuljahr gelang es unserem Klub Rassismus ablehnender Schülerschaft (KRASS) wieder, die ganze Schulfamilie zur Teilnahme an der Aktion „Liebe im Karton“ zu motivieren. Über 60 sogenannter Love-Boxes kamen dabei zusammen. Am Freitag traten sie nun die lange Reise an ihren Bestimmungsort an: Das Ziel der Kartons ist dieses Jahr Syrien. Bevor sie jedoch in Container verladen und verschifft werden können, wurden sie heute von Hardy Fenn erst einmal ins Sammellager nach Würzburg gebracht. Er bedankte sich im Namen des Liebe-im-Karton-Teams bei den Schüler*innen für ihre Engagement. In Syrien selbst wird dann die Hilfsorganisation Human Plus e.V. übernehmen, die dort seit 2011 aktiv ist. Sie kümmert sich vor Ort um die Verteilung der liebevoll geschnürten Pakete, die Kindern zur Weihnachtszeit eine kleine Freude bereiten sollen.

Kinderrucksack aus Beton

Foto: M. Filies

Ein Kinderrucksack aus Beton soll künftig an das Schicksal von Nathan Weinberg erinnern. 1941 wurde der junge Gemündener im Alter von sechs Jahren zusammen mit seiner Mutter deportiert und ermordet. KRASS ließ das ungewöhnliche Gepäckstück von Künstler Paul Bode fertigen, der es kürzlich den Schülerinnen übergab. Der Rucksack ist Teil einer Installation, die in Gemündens Stadtkern aufgebaut werden soll. Bis zu seinem Umzug, steht er nun im Sekretariat des FLG. Die Stadt selbst hatte bei Paul Bode einen Koffer in Auftrag gegeben: Beide Gepäckstücke verstehen sich als Beitrag zur regionalen Aktion „DenkOrt Aumühle“, mit der an das Schicksal der unterfränkischen Juden erinnert werden soll. KRASS entschied sich in diesem Zusammenhang ganz bewusst für einen Kinderrucksack, um damit symbolisch auch der vielen Kinder zu gedenken, die während der Nazidiktatur Opfer abscheulicher Verbrechen wurden.

„Gleichgültigkeit ist wie Gift“ (Éva Fahidi)

Es ist 18 Uhr, die Aula des FLG ist gut besetzt, die Bühne in ein gemütliches Wohnzimmer verwandelt. Burkhard Hose, unser Gast und Autor des Buches „Seid laut!“, lässt sich in einem blauen Ledersessel nieder. Ihm gegenüber: Paula und Katharina von KRASS. Beide haben die Veranstaltung intensiv vorbereitet und freuen sich sichtlich über den Besucher, der wie KRASS schon mit dem Würzburger Friedenspreis ausgezeichnet wurde: Ein erster Anknüpfungspunkt. Die folgenden kurzweiligen 90 Minuten sind eine bunte Mischung aus Interview, Lesung und sogar einem Poetry-Slam, zu dem weitere Mitglieder der KRASS-Gruppe auf die Bühne eilen. Es geht um soziale Gerechtigkeit, Jesus als Vorbild in der Bibel, Söders Kreuzerlass, die Frage, wie politisch ein Kirchenmann sein darf oder muss. Es geht um das Wir. Wie wir miteinander umgehen. Sichtlich bewegt erzählt der Autor etwa auch von seinen Begegnungen mit Zeitzeugen, so z.B. mit der Auschwitz-Überlebenden Éva Fahidi, die er bei einem Besuch in Würzburg 2015 kennenlernen durfte. Sie sagte: „Gleichgültigkeit ist wie Gift“. Eine Mahnung an uns alle, nicht wegzusehen, wenn anderen Unrecht geschieht. Eine Mahnung, der wir Gehör schenken sollten: „Seid laut!