Es ist schon eine kleine Tradition, dass Schülerinnen und Schüler des Friedrich-List-Gymnasiums die Stolpersteine in Gemünden reinigen. In diesem Jahr übernahm diese Aufgabe die Klasse 8a. Insgesamt acht Stolpersteine befinden sich in der Gemündener Altstadt. Die kleinen Mahnmale erinnern an jüdische Bürgerinnen und Bürger, die von den Nazis deportiert und ermordet wurden.
Auch vor Kindern machte der Terror damals nicht Halt: Nathan Weinberg etwa war noch keine sechs Jahre alt, als er 1941 mit seiner Mutter nach Minsk in den Tod geschickt wurde. Ein paar Fotografien, die von seiner Familie erhalten sind, halfen dabei, den Namen auf den Stolpersteinen auch wieder ein Gesicht zu geben.
Ausgestattet mit einer speziellen Reinigungspaste, Schwamm und Poliertuch entfernten die Schülerinnen und Schüler die düstere Patina, die die Messingplatten im Laufe der letzten Monate angenommen hatten, und verhalfen den Stolpersteinen so zu neuem Glanz. In Erinnerung an die Gemündener Opfer des Nationalsozialismus legten sie außerdem Blumen nieder. Auch mit den Vorfällen in der Pogromnacht, die mittlerweile 87 Jahre zurückliegt, setzten sich die Klasse auseinander.
Text & Fotos: Jürgen Endres




