Prävention

Prävention und Bekämpfung von Cybermobbing

Cybermobbing wächst. Und das schnell: im Jahr 2005 waren rund 34% der Jugendlichen in den USA von Cymbermobbing betroffen.  Dieses Phänomen macht auch vor Deutschland nicht halt: Hier geben 42% der Jugendlichen an, dass sie verschiedene Formen von Cybermobbing in Chatrooms bereits einmal erlebt haben.4
Doch wie geht man mit Mobbing im Internet um? Was tut man, wenn man Mobbingfälle mitbekommt – oder selbst von ihnen betroffen ist? Die wenigsten kennen die Antworten auf diese Fragen. Dabei ist es sehr wichtig, dass wir alle gegen dieses Problem vorgehen. Nur so können wir sichergehen, dass sich Cybermobbing nicht weiter ausbreitet.
Aus diesem Grund klären wir dich in diesem Video über die relevantesten Aspekte von Cybermobbing und dessen Bekämpfung auf. Zusätzlich haben wir die wichtigsten Präventions- und Lösungsmöglichkeiten für dich zusammengetragen: 

Prävention:

Einschreiten
Wenn ihr mitbekommt, wie ein Mitschüler auf sozialen Netzwerken oder anderen Plattformen gemobbt wird, solltet ihr sofort eingreifen. Damit zeigt ihr den Tätern, dass ihr Verhalten nicht akzeptiert wird. Meldet die Person, leitet sie an eine Mobbingbeschwerdeseite weiter oder sprecht den Täter gezielt auf seine Fehler an – die Betroffenen werden euch dankbar sein.

 

Nachdenken 
Bevor du ein Bild oder etwas anderes von dir veröffentlichst, solltest du dir einige Fragen stellen: Möchte ich, dass meine gesamte Freundesliste (und somit oft auch deine Eltern, Lehrer oder mögliche Cybermobber) meine Posts sehen? Sind unangemessene Motive in meinem Bild enthalten? Kann der Inhalt gegen mich verwendet werden? Mach dir bewusst, dass du oft anhand deines öffentlichen Auftritts bewertet wirst und alles auch gegen dich verwendet werden kann. Also: Keine Bikini, Alkohol oder sonstige unpassende Fotos!

Passwort-Schutz
Lege dir ein sicheres Passwort an und achte darauf, dass auch andere nichts von deiner Zahlenkombination erfahren! Damit kannst du all deine Accounts und somit auch deine privaten Informationen schützen. Besonders wichtig: Falls du dir unsicher bist, ob jemand etwas von deinem Passwort mitbekommen hat oder du sogar gehackt wirst, zögere nicht und ändere deine Kombination sofort!

 

Privatsphäre-Einstellungen
Schränke die Einsicht auf deine öffentlichen Profile ein! Dies funktioniert auf den meisten Plattformen mit Hilfe der Privatsphären-Einstellung. Stelle sicher, dass nur vertraute Freunde deine Inhalte sehen können. Damit schützt du deine Inhalte vor möglichen Missbräuchen.

 

Ruhe 
Behandle andere so, wie auch du behandelt werden möchtest. Nimm dir dieses Sprichwort als Vorsatz und sei höflich zu anderen Leuten – auch wenn sie es nicht zu dir sind. Wenn du den Mobber mit weiteren Beleidigungen entgegentrittst, entsteht ein Teufelskreis der Aggressionen. Auch wenn du eine verletzende Nachricht oder ein peinliches Bild von jemanden anderen bekommst, solltest du die Inhalte löschen und nicht weiterverbreiten. So kannst du schlicht und einfach mit einem ruhigen und freundlichen Umgang, ein Zeichen gegen Cybermobbing setzen.

Bekämpfung:

Reden
„Geteiltes Leid ist halbes Leid.“ Auch wenn es schwer ist: rede darüber! Egal ob mit Freunden, Eltern oder Lehrern – Hauptsache ihr teilt jemanden eure Probleme mit. Denn eine Bezugsperson kann euch Beistand leisten und euch bei eurem weiteren Vorgehen unterstützen. So seid ihr nicht alleine mit der Situation und könnt effektiver gegen das Problem vorgehen.

 

Blockieren und Melden
Die meisten sozialen Netzwerke haben mittlerweile die Funktion eingeführt, Personen zu melden und zu blockieren. Wenn ihr beleidigende und unangemessene Nachrichten oder Bilder erhaltet, zögert nicht davon Gebrauch zu machen. So können die Inhalte gelöscht werden und dem Täter wird die Möglichkeit entzogen, euch zu kontaktieren. Denn wenn die Mobber euch schlichtweg nicht erreichen können, ist es auch schwieriger für sie das Mobbing weiterhin durchzuziehen.

Ignorieren 
Versuche die Provokationen der Täter möglichst zu ignorieren. Denn wenn du antwortest, gibst du ihnen genau das, was sie wollen. Besonders wichtig ist, sich auf keinen Fall mit Hilfe von weiteren beleidigenden Worten zu rächen – so entsteht nur ein ewiger Teufelskreis aus Beschimpfungen. Bei nicht erhaltener Antwort beginnen die Mobber womöglich sich zu langweilen und hören damit auf.
 
Konfrontation 
Ein möglicher Lösungsweg ist auch, den Täter direkt zu konfrontieren. Sag ihm, dass sein Verhalten verletzend und unangebracht ist und er damit aufhören soll. Wichtig dabei ist, nicht aggressiv oder beleidigend aufzutreten. Mit dieser Methode wird der Mobber zum Nachdenken angeregt und gesteht seine Fehler ein.

 

Beratung
Wenn das Cybermobbing kein Ende nimmt, sollte man nach konkreter Hilfe suchen. Für solche Situationen gibt es viele Online-Hilfeportale, die eine Beratung anbieten. Aber auch andere Institutionen, wie beispielsweise die Polizei oder Psychologen können bei Mobbingfällen als Helfer eintreten.
Falls ihr selbst von Cybermobbing betroffen seid oder jemand Betroffenen kennt, könnt ihr euch für Hilfe an folgende Adresse wenden:

http://www.cybermobbing-hilfe.de/

Literaturverzeichnis: 
1. Aberger, M. (2013). Hölle im Internet: Dem Cybermobbing auf der Spur! Norderstedt: Books on Demand. 2. Hinduja, S., Patchin, J.W. (2012). Preventing Cyberbullying: Top ten tips for teens. Cyberbullying            Research Center. Verfügbar unter http://cyberbullying.org/Top-Ten-TipsTeens-Prevention.pdf                    3. Hinduja, S., Patchin, J.W. (2012). Responding to Cyberbullying: Top ten tips for teens. Cyberbullying Research Center. Verfügbar unter http://cyberbullying.org/Top-Ten-TipsTeens-Response.pdf                      4. Katzer, C. (2014). Cybermobbing. Wenn das Internet zur W@ffe wird. Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg.