Gëzuar Krishtlindjet – Frohe Weihnachten

Das FLG unterstützt seine Partnerschule im Kosovo mit Spenden

Sigrid Machan, Ingo Schneider (Schulleiter), Jürgen Endres

Knapp 50 Schülerinnen und Schüler aus Gemünden und Prizren hatten sich für den Austausch vergangenes Schuljahr schon angemeldet. Das Programm stand soweit, die Förderanträge waren genehmigt, die Flüge gebucht … und dann: Vollbremsung! Wie alle anderen schulischen Ausflüge fiel auch der Austausch zwischen dem Gemündener Friedrich-List-Gymnasium und dem Loyola-Gymnasium in Prizren (Kosovo) Corona zum Opfer. Für dieses Schuljahr sieht es leider nicht besser aus, bedauern StRin Sigrid Machann und OStR Jürgen Endres, die den Austausch vor Ort organisieren.

Nicht nur im Main-Spessart sind die Infektionszahlen in die Höhe geklettert. Auch im Kosovo sind sie – nach einem kurzen Rückgang in den Monaten August und September – wieder bedenklich gestiegen. Ein Blick auf die Seiten des Auswärtigen Amtes offenbart, dass die Regierung des Kosovo durchaus versucht, dem Geschehen im Land erneut Herr zu werden: So gilt etwa in Gemeinden mit besonders hohen Infektionszahlen, u.a. in der Hauptstadt Pristina, eine allgemeine Ausgangsperre zwischen 19 und 5 Uhr. Personen, die älter als 65 Jahre sind, dürfen ihre Wohnung nur in den Zeiträumen von 6 bis 10 Uhr und von 16 bis 19 Uhr verlassen. Auf öffentlichen Plätzen sind Treffen von mehr als fünf Personen nicht gestattet; private Feiern (z. B. Hochzeiten) sind grundsätzlich verboten; Beerdigungen dürfen nur im engsten Familienkreis stattfinden. Und auch die Öffnungszeiten von Gastronomiebetrieben sind landesweit beschränkt.

Auch das Loyola-Gymnasium in Prizren, eine Privatschule, hat mit den Auswirkungen zu kämpfen. Bereits im Juni hatte die Schulleitung darauf hingewiesen, dass der laufende Schulbetrieb zum größten Teil über Schulgebühren finanziert werde. Blieben diese aus, hätte dies unweigerlich Folgen für den Unterhalt der Schulgebäude, die Instandhaltung von Heizung und Sanitäranlagen, und nicht zuletzt die Zahlung der Gehälter für Angestellte und Lehrer. Tatsächlich wurde Letzteren während der ersten Corona-Welle das Gehalt für einen Monat reduziert.

Inzwischen versucht man sich am ALG – ebenso wie hierzulande – mit den Unwägbarkeiten der Pandemie zu arrangieren. So gebe es z.B. ein abgestimmtes Hygienekonzept; morgens messe man die Temperatur der Schülerinnen und Schüler mit Fieberpistolen an den Eingängen; in einer Art Wechselunterricht beschule man nur halbe Klassen; und nachmittags würde zusätzlich online-Unterricht angeboten, erläutern Endres und Machann beispielhaft einige Maßnahmen, die ihnen von Kolleginnen und Kollegen aus dem Kosovo berichtet wurden.

Auch haben sie davon erfahren, dass bereits mehrere Lehrkräfte des Loyola-Gymnasiums in der Vergangenheit positiv auf Corona getestet wurden. Das Hauptproblem bestünde hier darin, dass öffentliche Krankenhäuser so überlastet seien, dass es schon schwierig sei, sich überhaupt testen zu lassen. Neki Jahaj, der Schulleiter des Loyola-Gymnasiums, möchte die Sache deshalb nun selbst in die Hand nehmen: „Um dieses Problem zu lösen“, schrieb er, „haben wir an eine Möglichkeit gedacht: Wir lassen die KollegInnen privat testen, damit wir das Virus aus der Schule fernhalten.“ Allerdings kostet der Test privat 65 Euro.

Angesichts all dieser Sorgen möchte das Friedrich-List-Gymnasium seine Partnerschule im Kosovo in diesem Schuljahr zumindest finanziell unterstützen. 650€ spendeten die Kolleginnen und Kollegen allein in den vergangenen Adventswochen.

Apropos Advent: Wie sieht Weihnachten eigentlich im Kosovo aus? Die Antwort aus der muslimisch geprägten Republik auf dem Balkan mag überraschen. „Die meisten Familien stellen einen Weihnachtsbaum auf.“, schreibt Neki Jahaj. „Ich persönlich kenne keine Familie, die Kinder zu Hause hat und keinen Weihnachtsbaum stellt“. Auch das Schulgelände sei entsprechend dekoriert. Na dann: Gëzuar Krishtlindjet – Frohe Weihnachten allseits!

Sie können die Spendenaktion des Friedrich-List-Gymnasiums zugunsten des ALG Prizren unterstützen. Nutzen Sie hierfür bitte die folgende Bankverbindung:

Freunde und Föderer der Asociation „Loyola-Gymnasium“ e.V.

Volksbank eG
IBAN: DE40 4126 2501 6700 9587 00
SWIFT: GENODEM1AHL
Stichwort: Loyola-Gymnasium

Zuwendungsbescheinigungen werden erstellt.